Kosmetik aus landwirtschaftlichen Rohstoffen herstellen und verkaufen

Du bist ein Bauer oder eine Bäuerin mit eine Vielzahl an ganz wunderbaren Rohstoffen, die für die Herstellung von kosmetischen Produkten geeignet sind und möchtest deine Kosmetika nun im eigenen Hofladen oder am Bauernmarkt verkaufen?

Wunderbar! Es braucht mehr dieser motivierten Produzenten, die mit Rohstoffen bester Qualität arbeiten und so den Konsumenten die Möglichkeit bieten, Produkte zu erwerben, die ohne einer Vielzahl von fragwürdigen Rohstoffen auskommen und letztendlich nicht von Konzernen erzeugt und vertrieben werden, die vielen, gerade Bauern, das Leben schwer machen.

So schön das alles klingt, so hart ist jedoch die Realität…

So wie die Städter ein eher verklärtes Bild vom idyllischen Landleben haben, das absolut nicht den Alltag der Landwirte widerspiegelt, so einfach würde man glauben ist es, als Bauer oder Bäuerin die eigenen Rohstoffe in Kosmetika zu verwandeln und zu verkaufen.

Einerseits ist die landwirtschaftliche Urproduktion von der Gewerbeordnung ausgenommen. D.h. als Landwirt muss man keinen Gewerbeschein lösen der im Fall nötig wäre. Im Fall von Seifen wären das eigentlich sogar zwei verschiedene. Stellt man Toiletteseife her, handelt es sich um ein Kosmetikprodukt und es ist ein Gewerbeschein für die “Erzeugung von kosmetischen Artikeln” zu lösen, wobei es sich um eine freies Gewerbe handelt. Möchte man Putzseife für die Reinigung von Oberflächen oder Textilien herstellen, z.B. Schmierseife oder Gallseife, fällt die Tätigkeit gewerberechtlich unter die “Erzeugung von chemisch-technische Produkte, da ebenfalls zu den freien Gewerbe zählt. Der landwirtschaftlichen Urproduktion wird hier sehr viel zugestanden, denn im Grunde ist die landwirtschaftliche Urproduktion ganz genau geregelt und die Erzeugung von kosmetischen Artikeln fällt nicht wirklich darunter, lediglich dürfen “anfallende Ausgangsprodukte für (…), Kosmetik, (…) und dergleichen” hergestellt werden. Detaillierte Infos zum Thema Landwirtschaftliche Urproduktion findet ihr auf der Seite der Landwirtschaftskammer, hier der Link:
Urprodukteverordnung

Wenn Produkte erzeugt und abgesetzt werden, nennt sich das Inverkehrbringen. Die genaue, rechtliche Definition dafür lautet:

“Als Inverkehrbringen wird das erstmalige Bereitstellen einer Ware zum Verkauf oder zur Nutzung bezeichnet, unabhängig davon, ob die Ware entgeltlich oder unentgeltlich bereitgestellt wird.”
Quelle: https://www.oesterreich.gv.at/lexicon/I/Seite.9915560.htmlhttps://www.oesterreich.gv.at/lexicon/I/Seite.9915560.html

Zu beachten ist hier, dass es sich um entgeltliche UND unentgeltliche Bereitstellung handelt! Das heißt, auch das kostenlose Verschenken fällt unter Inverkehrbringen, nicht bloß der reine Verkauf! Das ist sehr, sehr wichtig und kann im Streitfall einen riesigen Unterschied ausmachen.

Inverkehrbringen gut und schön, aber was heißt das jetzt für mich als Landwirt genau, wenn ich Kosmetik herstellen und verkaufen möchte?

Primär müssen wir bei Seifen unterscheiden, für welchen Zweck sie sind.
Sind sie für Haushaltszwecke oder institutionelle oder gewerbliche/industrielle Zwecke gedacht, dann fallen sie gemäß Chemikaliengesetz unter Detergenzien (Wasch- und Reinigungsmittel) und gehören zur Kategorie “chemisch-technische Produkte”. Siehe Chemiekaliengesetz 1996
Sind die Seifen dazu bestimmt, “äußerlich mit den Teilen des menschlichen Körpers (Haut, Behaarungssystem, Nägel, Lippen und äußere intime Regionen) oder mit den Zähnen und den Schleimhäuten der Mundhöhle in Berührung zu kommen, und zwar zu dem ausschließlichen oder überwiegenden Zweck, diese zu reinigen, zu parfümieren, ihr Aussehen zu verändern, sie zu schützen, sie in gutem Zustand zu halten oder den Körpergeruch zu beeinflussen” dann fallen die Seifen in die Kategorie “kosmetische Artikel” und dann kommt eine Verordnung zum Tragen, die unser Vorhaben ganz maßgeblich beeinflusst: EU-Kosmetikverordnung 2009

Sind wir Inverkehrbringer von kosmetischen Artikeln, dann besagt die EU-Kosmetikverordnung, dass wir u.a. folgende Aspekte zu erfüllen haben:
– Sicherheitsbewertung
– Produktnotifizierung
– einheitliche Kennzeichnung der Produkte
– gute Herstellungspraxis
– regelmäßige Kontrolle der Lebensmittelbehörde
– etc.

Sicherheitsbewertung für kosmetische Artikel

Kurz gesagt:
Möchte ein Bauer oder Bäuerin kosmetische Artikel aus den eigenen Rohstoffen (Fette, Kräuter, etc.) erzeugen, dann kommt die EU-Kosmetikverordnung mit all ihren Facetten zum Tragen. Erfüllt man diese nicht, liegt ein nicht ordnungsgemäßes Inverkehrbringen vor, was zur Anzeige führen kann, da ein klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Produzenten besteht. Die Behörde wird nach Sichtkontrolle (des Hofladens, des Standes am Bauernmarkt oder des Produktes, das irgendwo in die Hände des Kontrollors gelangt) oder nach Kontrolle des Cosmetic Products Notification Portals einschreiten, was im schlimmsten Fall auch zu sehr kostspieligen Strafen oder Unterlassungsklagen führen kann.

Alle, die eine Landwirtschaft zu Hause haben und kosmetische Artikel erzeugen und verkaufen möchten und nach diesen Infos jetzt richtig frustriert sind – ICH KANN EUCH VERSTEHEN!!

Ich bin auf einem kleinen Bauernhof aufgewachsen und ich weiß die Qualität der eigenen Produktion sehr gut zu schätzen. Ich verstehe sehr gut, dass ihr aus euren guten Rohstoffen so viele Produkte wie möglich machen möchtet und dazu auch Kosmetika zählen. Ich verstehe, dass es nicht recht nachvollziehbar ist, weshalb viele dieser Rohstoffe von euch verkauft und oral eingenommen überhaupt keine Problem sind, als Kosmetik verarbeitet jedoch eine Lawine an Bürokratie auslösen.

Auch ich war nach einer extrem frustrierenden Kontrolle der Lebensmittelbehörde schon soweit, dass ich sämtliche Gewerbescheine zurücklegen wollte, die elterliche Landwirtschaft übernehmen wollte, um damit im Zuge der Urproduktion sorgenfrei meine Seifen produzieren zu können. Leider nein … so einfach geht es leider nicht.

Seife mit Bienenhonig und Propolis

Gerne teile ich meine Erfahrungen, die ich in vielen Jahren Kosmetikproduktion gesammelt habe und gebe euch folgende Vorgehensweise als Tipp mit:

Wenn ihr Kosmetik selbst herstellen und verkaufen möchtet, dann kommt ihr um die EU-Kosmetikverordnung nicht umhin. Entweder, ihr riskiert Produktion und Verkauf ohne die Sicherheitsbewertungen, die Eintragungen ins Notifikationsportal usw, dann müsst ihr auch in Kauf nehmen, dass es eines Tag ein unangenehmer Besuch oder Anruf auf euch wartet.

Wenn ihr ordnungsgemäß produzieren und verkaufen möchtet, dann müsst ihr euch mit Themen wie Sicherheitsbewertung, Analyseblätter, Sicherheitsdatenblätter, IFRA Blätter, Gutachter, CPNP, Herstellungsprotokolle, Rückstellmuster, etc. befassen. Klingt am Anfang alles sehr kompliziert und völlig unmachbar, aber keine Sorge,
wo ein Wille da ein Weg. Bedenken muss man allerdings, all diese Dinge kosten Geld – viel Geld! Und das sollte man sich am Beginn der Reise durchaus mal durchrechnen. Steht der finanzielle Aufwand (pro Sicherheitsbewertung für ein Rezept dürft ihr mit einigen Hundert Euro rechnen) in Relation zu den erwirtschafteten Gewinnen des betreffenden Produktes? Verkaufe ich von diesem einen Produkt wirklich so viel, dass sich die Ausgabe auszahlt? Wenn ihr dazu Fragen habt und ich diese beantworten kann, dann helfe ich auch in diesem Bereich gerne.

Wenn ihr nach reiflicher Überlegung entscheidet, nein, Risiko möchte ich keines eingehen, bürokratischen und finanziellen Aufwand auch nicht, und ich hab bereits genug Arbeit am Hof, dann gibt es eine Abkürzung im Bürokratiedschungel.

Die Möglichkeit, einen Produzenten zu suchen, der eure Rohstoffe verarbeiten kann, euch die Produkte herstellt, die ihr dann selber verkaufen könnt. Sämtliche Aspekte der EU-Kosmetikverordnung erfüllt dann der Produzent für euch und der Lebensmittelkontrollor besucht euch auch nur im Rahen der gewöhnlichen Kontrolle z.B. der Milchverarbeitungsräumlichkeiten. Im Rahmen der Zukaufsbefugnis können die mit euren Rohstoffen hergestellten Produkte als Handelsware im Hofladen oder von euch am Bauernmarkt verkauft werden, ohne dass ihr einen großen Aufwand im Vorfeld betreiben müsst.

Verarbeitung tierischer Fette in der Seifensiederei

Tierische Fette zu verseifen hat gerade im Salzkammergut eine lange Tradition. In der Alten Seifensiederei in Bad Goisern, in der ich mein kleines Seifengeschäft betreibe, waren diese Rohstoffe absolut üblich.
Im Laufe der Jahre sind viele Rezepte mit tierischen Rohstoffen zu meinem Rezeptbuch dazugekommen, sei es welche mit tierischen Fette, aber auch mit diversen Milchsorten oder Honig bzw. Propolis.
Ja, alle diese Rezepte haben mich viel Geld gekostet, aber sie waren es mir durchaus wert und ich bin über jedes einzelne dankbar, denn ein wunderbares Stück Seife kann so ganz rechtmäßig in den Verkehr gebracht werden.

Seife mit Rinderfett

Viele Bauern und Bäuerinnen sind in den letzten Jahren zu meinem Kundenstamm dazugekommen, vorwiegend aufgrund der erwähnten Umstände mit der Bürokratie. Ich freue mich immer wieder aufs Neue, wenn mich ein neuer landwirtschaftlicher Betrieb kontaktiert und wir ein neues gemeinsames Seifenstück entwickeln. Ich übernehme dabei gerne die Rezeptkosten, die Lebensmittelkontrolle, den Papierkram, verrechne ausschließlich die zusätzlichen Seifenrohstoffe und meine Arbeit. Biete dann das Seifenstück zu einem fairen Einkaufspreis an, damit am Ende des Tages im Hofladen auch noch Geld in der Kasse bleibt. Viele zufriedene bäuerliche Kunden zeugen von dieser win-win Situation und persönlich freu ich mich, wenn ich den hart arbeitenden Landwirten Arbeit, Auflagen und Stress abnehmen kann.

Hast du einen tollen Seifenrohstoff und bist interessiert an einer Zusammenarbeit, dann melde dich bei mir: info@saponetta-carina.com

Kennst du jemanden, den ich mit meiner Arbeit das Leben erleichtern und zu einem guten Seifenstück mit eigenen Rohstoffen verhelfen könnte, dann freue ich mich, wenn du meinen Kontakt weiterleitest 🙂

Wenn die Geige mit der Seife

Am 4.9. findet in Bad Goisern in der Kirchengasse das 20-jährige Jubiläum von „Aufgeigen in der Kirchengasse“ statt und das ist auch für uns ein Grund zum Feiern! Alle Infos hier:
Aufgeigen Kirchengasse 4.9.

Was die Seife mit der Geige verbindet, erzähle ich Interessierten bei einer kleinen Führung durch die Alte Seifensiederei von Bad Goisern.

Jeweils zur vollen Stunde gehts los:
– 13:00
– 14:00
– 15:00
– 16:00
– 17:00
Begrenzte Teilnehmerzahl, daher bitte reservieren, Kontaktmöglichkeiten sind:
Telefonisch: Karina 0664 2210029
Email: info@saponetta-carina.com
Persönlich: Donnerstag 1.9. im Seifenshop 10-13 & 14-17
Oder direkt am Sonntag 4.9. im Seifenshop, geöffnet ab 12:00

Was verbindet Dich mit Fürst Metternich, Erzherzogin Sophie und Marie-Louise von Österreich?

Ich möchte Euch heute von einer Kundin erzählen, die mir geschrieben hat.

Ihre Mutter leidet seit Jahren an Schuppenflechte, die aber mehr oder weniger in Schach gehalten werden konnte. Aufgrund von Corona, Stress und Impfung war ihr Körper so bedient, dass sich die Lage zuspitze. Die Schuppenflechte blühte voll auf, Neurodermitis kam dazu, Fieberschübe, monatelange Schmerzen der Haut. Am Ende reinigte sich die Dame nur mehr vorsichtig mit Wasser. Ein unvorstellbarer Leidensweg für die Betroffene, höchst traurig auch für die Tochter, die das Leid der Mutter mitansehen musste.

Eines Tages stolpert die Tochter über meine Soleseife und wusste, dass Sole der Haut ihrer Mutter immer gut getan hat.

Mit den Worten: „Mehr als schiefgehen kann es nicht!“ besorgte die Tochter ein Stück Soleseife mit Lavendelduft für ihre leidgeplagte Mutter.

Höchst vorsichtig wurde das feine Seifenstück an einer kleinen Körperstelle geprüft. Als dies schmerzfrei möglich war, wagte sich die Patientin einen Schritt weiter und lies der natürlichen Sole und dem ätherischen Lavendelöl ihre Arbeit machen.

Was Fürst Metternich, Erzherzogin Sophie (Mutter von Kaiser Franz Josef) und Marie-Louise von Österreich (Frau von Napoleon Bonaparte) bereits am eigenen Leib erleben und forthin schätzen durften, zeigte auch hier wieder seine volle Wirkung!

Anfang des 19. Jahrhunderts begann man, das Salz aus dem Salzkammergut immer mehr für gesundheitliche Zwecke zu nutzen. Die Alten taten dies seit jeher unbewusst, Tiere instinktiv und Ärzte höchsten Ranges, wie u.a. der Leibarzt des Kaisers, setzten die Solebäder ganz gezielt für ihre Patienten ein. Große Erfolge ließen nicht lange auf sich warten und die Kurgeschichte von Bad Ischl nahm seinen Lauf.

Das natürliche, heilende Salzwasser aus dem Salzkammergut beruhigte die schmerzende Haut der oben erwähnten Patientin und ermöglichte eine safte und vor allem schmerzfreie Reinigung. Der Duft des ätherischen Lavendelöls rundete das ganze Erlebnis perfekt ab. Der feine Lavendelduft konnte die Betroffene seelisch auffangen, die extrem belastende Zeit etwas lindern, sie wieder ins Gleichgewicht führen und die Nerven stärken mit dem guten Gefühl, es gibt Linderung!

Mich haben diese Zeilen der Kundin über den Leidensweg ihrer Mutter so berührt, weil ich aus eigener Erfahrung ganz genau wusste, was es heißt, sich in seiner Haut nicht mehr wohlzufühlen. Denn der Anfang von Saponetta Carina Seifen beruht auf einem sehr unangenehmen Hautgefühl, da ich nicht länger einfach so hinnehmen wollte.

Und es sind genau diese Zeilen und diese Erfolgsgeschichten, die mich als Seifensiederin bestätigen, weiterhin das Beste für Eure Haut zu suchen und zu Seife zu verarbeiten.

Ich wünsche Euch viel Gesundheit, dass Eure Haut bald wieder in voller Pracht erstrahlt und Euch das schützende Mäntelchen sein kann, das es sein sollte.

Sonnige Grüße aus dem Salzkammergut!
Karina

Selbstversorgung: Seifenherstellung

In den letzten 2 Jahren wurde ich immer wieder gefragt, ob es denn nicht möglich ist, selbst Seife herzustellen, ohne Rohstoffe kaufen zu müssen. Mal angenommen, man betreibt einen kleine Landwirtschaft und ist in der Lage, tierische Fette vom eigenen Hof nutzen zu können, wie wird daraus ohne Zukauf von industriell gefertigter Lauge eine echte Haus- und Hofseife. 

Diesem Thema wurde nun einige Zeit und Mühe gewidmet und was dabei rauskam, gibt’s im nächsten Newsletter zu lesen.

Wer noch nicht dafür angemeldet ist, kann das ganz schnell hier nachholen und sich auch noch eine feine Probierseife als Dankeschön für die Anmeldung nach Hause schicken lassen:
ANMELDUNG SAPONETTA CARINA NEWSLETTER

Bio-Garten Liebt Bio-Seife

Familiäre Ursprünge und die Suche nach Gleichgesinnten bringen uns heute an den schönen Attersee. Das heutige Gespräch mit meinem lieben Gast hätte ich eigentlich viel lieber bei einem gemütlichen Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen in einem Haus geführt, in dem meine Zunft viele Jahre lang anzufinden war.

Wie auch in Goisern wurde in Schörfling Seife hergestellt. Dank der tollen Facebook Seite „Attergau in alten Ansichten“ und Herrn Alfred Doloscheski darf ich euch dieses tolle, alte Bild hier zeigen:
Seifensiederei und Gasthaus Staudinger um 1900.

Quelle: Attergau in alten Ansichten

Seit 1959 allerdings riecht es am Marktplatz von Schörfling nicht mehr nach Seife, sondern eher nach süßen Leckereien. Die Konditorei Ottet ist seitdem dort ansässig und verwöhnt Gäste mit feinen Süßspeisen. Hier eine weitere alte Ansicht von 1960.

Quelle: Attergau in alten Ansichten

Aufgrund der momentanen Umstände haben mein Gast und ich uns auf ein Telefonat und auf den Schriftverkehr beschränkt. Aber so wie es aussieht, darf auch die Konditorei Ottet bald wieder ganz öffnen und wer weiß, vielleicht lässt sich der Plausch bei Kaffee und Kuchen ja noch nachholen.

Heute darf ich euch eine Interview mit Karl Ploberger präsentieren. Viele kennen ihn aus Sendungen, Beiträgen und Büchern und so manch einer hat seinen Grünen Daumen dank ihm wesentlich verbessert… oder entwickelt, wie in meinem Fall.

Bei meinen Seifen ist mir besonders wichtig, dass sie mit der Natur harmonieren. Seife ist fast zu 100% biologisch abbaubar und somit ein wunderbares Reinigungsmittel für Körper, Haus und Garten. Hat man sich dem Bio-Garteln verschrieben, wird man natürlich auch darauf achten, womit man seine Pflanzen und Lieblinge umsorgt. Vieles lässt sich durch natürliche Maßnahmen ganz einfach und ohne chemischer Keule in den Griff bekommen.

Ein Problemchen, das Pflanzenliebhaber und Gartler immer wieder Kopfzerbrechen bereitet, ist die Laus. Es freut mich ganz besonders, über die kleinen Quälgeister und die Lausbekämpfung heute mit Karl Ploberger zu sprechen:

Bio-Gärtner Karl Ploberger –

SC: Herr Ploberger, der Frühling ist da, die Gartensaison hat endlich begonnen. Die Freude ist bei vielen sehr groß, bis zum Anblick der ersten Läuse. Wie kommt es, dass manche Pflanzen, z.B. Zitronenbäume, Rosenstücke, etc. immer wieder davon befallen werden und andere weniger?
Läuse sind immer ein Zeichen von Stress. Zu wenig Licht, zu warm, zu wenig oder zu viel Dünger. Gerade in einem Jahr, wo die Nächte sehr kalt und es tagsüber sehr warm ist, kommt es oft zu einer Invasion an Läusen.

Blattläuse auf einer Rosenplfanze

 SC: Abgesehen davon, dass Läuse kein schöner Anblick sind, wie wirkt sich der Lausbefall auf die Pflanzen aus?
Läuse verursachen durch die Saugtätigkeit große Wachstumsstörungen. Außerdem sondern sie einen zuckerhaltigen Saft ab (den sich die Ameisen holen). Der führt auf den Blättern zu einem idealen Nährboden für Russpilze. Das schwächt die Pflanze gleich nochmal, weil sie weniger Licht aufnehmen kann.

SC: Wenn man sich dazu entscheidet, dem Problem Läuse natürlich zu begegnen, welche Möglichkeiten gibt es?
Abstreifen, abwaschen und vor allem die Nützlinge fördern. Marienkäfer, Ohrwürmer, Florfliegen und Vögel sind gigantische Vernichter von Läusen und anderen Schadinsekten. Geht es nicht anderes, muss man allerdings auch zu härteren Maßnahmen greifen – besonders in der Wohnung oder im Gewächshaus.

SC: Eine Möglichkeit ist die Behandlung der Pflanzen mit Seifenlauge. Wie bereite ich diese richtig zu und wie trage ich diese auf die Pflanzen auf?
Seife ist die einfachste und ungefährlichste Möglichkeit die Läuse zu bekämpfen. Man sagt (in etwa) 50 Gramm Naturseife in lauwarmen Wasser lösen, einen Spritzer Spiritus als Netzmittel dazu und an die direkt befallenen Stellen sprühen. Innerhalb kürzester Zeit sind die Läuse verschwunden. Nach einigen Tagen sollte man die Behandlung aber punktuell wiederholen, da die Eigelege mit der Seifenlauge nicht beseitigt werden.
 
SC: Laus ist nicht gleich Laus, oder doch? Wirkt die Behandlung mit Seifenlauge bei Blattläusen und auch bei Schildläusen?
Ja, auch gegen die lästigen Wollläuse wirkt es. Allerdings muss man hier danach noch mit einem Rapsölpräparat sprühen, das ist gleichzeitig ein Blattglanz.

SC: Hurra, wir haben es geschafft! Die befallenen Pflanzen sind endlich lausfrei. Was kann man jetzt tun, um die Pflanze nach dem Lausbefall zu stärken?
Die wichtigste Botschaft im Biogarten lautet: Die richtige Pflanze am richtigen Standort. Passt dann auch die Erde, das Gießen und die Nährstoffversorgung, geht es den Pflanzen so gut, dass sie kaum krank werden.

SC: Welche Maßnahmen würden Sie empfehlen, um die Pflanzen vor Lausbefall zu schützen?
Luftige Standorte und niemals übermäßig düngen und gießen. Genau so sollte man die Pflanzen aber auch nicht vertrocknen lassen. Dann sind wir wieder dort, wo unser Gespräch gerade begonnen hat – beim Stress. Und den wollen wir alle auch nicht….

Frühlingswiese Wolfgangseethal – fotografiert von: Brigitte Leithner

Und damit hat Karl Proberger vollkommen Recht. Stress wollen wir bestimmt nicht, weder beim Garteln noch beim Seifensieden, denn beides soll uns entspannen und die Zeit vergessen lassen, der Seele und dem Körper gut tun und uns eine gute Zeit bereiten.

Wer leider keinen Garten zu Hause hat, kann sich trotzdem mit Pflanzen umgeben und so einige selbst ziehen. Die Wohnung wird zum Dschungel, der Balkon oder die Terrasse werden zum mediterranen Traum mit Zitronenbaum, Olivenbaum und Co. Dass das wirklich funktioniert, zeige ich euch hier mit einem Foto von meinem Zitronenbaum. Ist das nicht toll! Und die Blüten riechen unbeschreiblich!!

Zitronenblüte

Viele Tipps und Ratschläge wie das auch bei euch ohne großer Gartenfläche gelingt, erzählt euch Karl Ploberger in seinem neuen Buch, das ich euch nur wärmstens empfehlen kann:

Für alle, die es dieses Jahr mal mit natürlicher Schmierseife im Kampf gegen die Läuse versuchen wollen, gibt es bis Ende Juni für euch die Schmierseifen-Aktion von Saponetta Carina:
https://www.saponetta-carina.com/produkt/bio-schmierseife-pur/

Bio-Schmierseife pur

Bis zum Sommerbeginn solltet ihr die lausigen Biester wieder vertrieben haben und euren Garten in vollen Zügen genießen können.

Euch allen einen schönen Sonntag, meinem lieben Gast Karl Ploberger vielen herzlichen Dank für’s Gespräch und viel Spaß beim Seifeln und Garteln!

Naturseife und das indifferente Bürstenbad

Wer die Fastenzeit verschlafen hat, seinem Körper jedoch auch nach der Osterzeit noch Gutes tun möchte, kann ja mal ein Bürstenbad versuchen.  Indifferentes Bürstenbad – noch nie gehört? Na dann wird’s Zeit! 

Heinz Bergthaler, Osteopath und Physiotherapeut in Bad Ischl, schrieb vor Kurzem im Traunspiegel über die Kur in der Wanne. Gut schlafen, entgiften, den Kreislauf in Schwung bringen und das mit ganz einfachen Mitteln wie einem warmen Bad, einer Bürste und einem guten Stück Seife. 

Bürstenbad – Heinz Bergthaler
Quelle: Traunspiegel März 2021

Bei der Auswahl der Seife gibt es nur einen guten Rat – wählen Sie eine gute Seife! Macht man sich schon die Mühe einer Kur, sollte man auch bei den Hilfsmitteln nicht sparen. Eine billige, industriell gefertigte Seife mit zweifelhaften Inhaltsstoffen passt nur wenig zum Kurgedanken. Gönnen Sie sich für das Bürstenbad eine Naturseife aus guten Ölen oder Fetten, feinen natürlichen Düften und vielleicht etwas Salz aus dem Salzkammergut. 

Gutes Gelingen beim Bürstenbad und vor allem g’sund bleiben! 

Salzpeeling à la Saponetta Carina

Salzpeeling trifft Schmierseife

Ein Salzpeeling ist eine einfache und preiswerte Möglichkeit, die Haut mal wieder richtig zu verwöhnen. Abgestorbene Hautschüppchen werden entfernt, die Haut strahlt rosig und frisch. Die Durchblutung wird angeregt und die Bildung neuer Zellen kommt in Gang. 

Rezepte gibt es viele, sich mit ganz wenigen Zutaten ein schönes Peeling selbst herzustellen. Vieles hat man auch gleich zu Hause und sofort griffbereit: Salz, ein gutes Pflanzenöl, ein paar Tropfen ätherisches Öl. Schnell zusammengemixt kann es auch gleich losgehen mit dem Home-Spa.

Ein bisschen unangenehm ist allerdings, dass die Salzmasse beim Aufreiben relativ schnell wieder von der Haut abfällt , da sie nicht so gut haftet. Eine einfache, aber ganz simple Lösung bietet natürliche Schmierseife. Da Schmierseife aber eigentlich eine Reinigungsseife ist, gibts bei Saponetta Carina natürlich für diese Zwecke die “Peeling Schmierseife Spezial”.

Die Seifenpaste wurde aus fruchtigem, nativem Olivenöl aus Kalabrien handgefertigt. Aus dem kontrolliert biologischen Anbau der Schwestern Carmela, Angela und Lucia Librandi stammt ein wunderbares Öl, das der Schmierseife die tolle, grüne Farbe verleiht. Verwendet man ein bisschen von dieser herrlichen Paste als Grundlage für ein Seifenpeeling, schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe – Peeling und Reinigung in einem! Hier ein paar Rezeptvorschläge zum Ausprobieren. Viel Spaß beim Testen und Peelen 🙂

Zitronen-Salz-Peeling
– Schale einer unbehandelten Zitrone, fein gerieben
– 100g Seifenpaste
– 50 -100g Salz (Tafelsalz oder feines Meersalz)
– 50 – 100g Pflanzenöl (Olivenöl, Traubenkernöl, Avocadoöl, etc.)
– 5 Tropfen ätherisches Zitronenöl

Die Seifenpaste mit einem Teil des Öls vermengen, dann das Salz und die Zitronenschale hinzufügen. Alles gut durchmischen. Je nach gewünschter Konsistenz noch etwas Öl hinzufügen. Mit dem Duftöl verfeinern und in einen sauberen Behälter abfüllen. 

Bei der Entnahme darauf achten, dass nicht zu viel Wasser in den Behälter gelangt. Die gewünschte Menge mit einem sauberen Löffel entnehmen. 

Varianten für ein bisschen Abwechslung:

Limetten – Salz- Peeling
– Schale von 2 unbehandelten Limetten
– 5 Tropfen ätherisches Limettenöl

Orangen – Salz – Peeling
– Schale einer unbehandelten Orange
– 5 Tropfen äthrisches Orangenöl 

Rosmarin – Salz – Peeling
– 1 EL getrocknete Rosmarinnadeln mit der Kräutermühle fein malen
– 5 Tropfen Rosmarinöl

Minze – Salz – Peeling
– 1 EL getrocknete Minze (verschiedene Minzsorten verwendbar) mit den Fingern locker zerkleinert
– 5 Tropfen Minzöl

Gute, Alte Schmierseife

Die gute, alte Schmierseife… neu interpretiert!

Schmierseife war früher in jedem Haushalt zu finden. Ob Kleidung oder Holzfußboden, sie hatte viele Einsatzgebiete. Früher aus minderwertigen Ölen oder Fettabfällen hergestellt, meist unbeduftet, eher ein wenig spektakuläres Produkt. Mit dem Aufschwung “moderner” Reinigungsmittel geriet sie dann vielerorts in Vergessenheit.

Heute jedoch erlebt die Schmierseife wieder einen Aufschwung. Gefertigt aus teilweise extrem hochwertigen Rohstoffen, findet sie nicht nur den Weg in den Putzkübel. Schmierseife aus reinem Olivenöl findet jetzt auch mal den Weg in ein schönes Fußbad und schmeichelt dort beanspruchten Füßen. Mit wertigen Zusätzen versetzt darf sie nun auch mal direkt auf die Haut und fühlt sich dort alles andere als “ätzend” an. 

Auch der Trend zurück zur Natur im Wohnbereich führt viele wieder zurück zur natürlichen Schmierseife. Böden werden seit eh und je mit Schmierseife gereinigt und so manch einer entdeckt in unserer modernen Zeit das altbewährte Produkt Schmierseife wieder für sich. 

Aber Schmierseife ist nicht Schmierseife!
Mal ist sie transluzent, mal opak.
Mal ist sie weiß, mal ist sie grün.
Mal ist sie fest, mal ist sie weich.
Mal riecht sie streng, mal riecht sie herb.
Wie kommt’s? Die Mischung macht’s! 


Ab in die Wanne

AB IN DIE WANNE

Stress, Liebeskummer oder Infekt im Anflug, es gibt wenige Zustände die nicht durch ein heißes Bad kuriert oder zumindest gelindert werden können. 

Das warme Wasser entspannt, nicht nur die Muskulatur, auch die Seele erholt sich. Die Durchblutung wird angeregt und unser Stoffwechsel kommt in Fahrt. Gerade in der kalten Jahreszeit, mit Schnupfennase und Erkältung, stärkt ein heißes Bad unser Immunsystem. Durch das warme Wasser wird der Körper in einen fieberähnlichen Zustand versetzt und kommt ins Schwitzen.  Die Körpertemperatur steigt an, was so manchem unliebsamen Eindringling gar nicht behagt, denn bei erhöhter Temperatur können sie sich nicht mehr vermehren. 

Damit der Badespaß wohltuend ist und nicht das Gegenteil bewirkt, sollte das Wasser nicht zu heiß sein und der Aufenthalt in der Wanne nicht zu lange. Zusätze wie ätherische Öle können zusätzlich noch ihre heilende Wirkung tun. Fichtennadelöl und Eukalyptus sind bekannt für die gute Wirkung in Bezug auf die Atemwege, ätherische Melisse  oder Lavendel entspannen und bereiten für einen guten Schlaf vor, süßes Orangenöl hebt die Stimmung. 

Selbst hergestellte Badezusätze sind frei von Konservierungsstoffe und anderen, möglicherweise reizenden Zusätzen. Kostengünstig und doch überaus wirksam sind z.B. Badesalz oder Milchbad. Einfach und schnell gelingen diese Zusätze auch Unerfahrenen.


Badesalz zum Selbermachen

400 g grobes Meersalz
5-6 Tropfen ätherisches Öl

Das Salz mit dem ätherischen Öl beträufeln und gut durchmischen. In ein Glas füllen und am besten ein paar Tage durchziehen lassen. Für ein Vollbad reichen 5-6 EL vom Badesalz.
Wer möchte kann seiner Badesalzmischung auch noch getrocknete Blüten oder Kräuterstücke hinzufügen.

Milchbad zum Selbermachen

1l Vollmilch
3 Tropfen ätherisches Öl
2-3 EL Honig (optional)

In die Milchpackung oder – Flasche das ätherische Öl tropfen, verschließen und gut schütteln. Somit emulgiert das ätherische Öl und schwimmt in der Wanne nicht obenauf. Wer noch etwas Honig mit in seinen Badezusatz möchte, löst diesen in etwas warmer Milch vorher auf. 

In diesem Sinne, eine erholsame Zeit in der Wanne und gesund bleiben!

Melissenhydrolat

Hydrolat ist ein mit Pflanzeninhaltstoffen angereichertes Pflanzenwasser, das mittels Wasserdampfdestillation gewonnen wird – ein Nebenprodukt, das bei der Gewinnung von ätherischen Ölen entsteht. Hydrolate werden auch als „Geschwister der ätherischen Öle“ bezeichnet. Sie lassen sich in Kosmetika einarbeiten, können zur Raumbeduftung genützt werden, sogar Speisen lassen sich damit verfeinern.

Hydrolate sind Rückstände aus kondensiertem Wasser und anteiligen Wirkstoffen, die bei der Wasserdampfdestillation von Pflanzen entstehen. Sie werden auch Pflanzenwässer, Blütenwässer, Aquarome oder aromatische Hydrosole genannt.“ (Hydrolate, Ingird Kleindienst-John)

Die von den Bienen geliebte Melisse wirkt positiv auf unser Nervenkostüm, das eng mit Magen, Herz und Schlaf in Verbindung steht. Man denke an den Melissengeist. Eine feine Sache ist auch ein Bad oder eine Haarspülung mit Melissentee.

Toll ist die Melisse auch in Naturseifen. Sie duftet angenehm frisch und nach Kräutern. Die Melisse selbst, wenn sie einmal gut angewachsen ist im Garten, wächst üppig und kann ganz einfach für selbstgemachte Seifen verwendet werden. Dafür kann man die Blätter für Tee verwenden, der als Laugenflüssigkeit dient, getrocknete Blätter können direkt in die Seife eingearbeitet oder oben auf als Deko verwendet werden oder man macht sich die Mühe und stellt ein Hydrolat her und verwendet dieses zusammen mit ätherischem Melissenöl in der Seife. 

Wer sich von handgefertigter Melissenseife selbst überzeugen möchte, wird selbstverständlich auch bei Saponetta Carina fündig. Mit einer Überfettung von 10% trocknet sie die Haut nicht aus, reichhaltige Sheabutter und feines Weizenkeimöl pflegen sanft und natürlich. 

https://www.saponetta-carina.com/produkt/melissenseife/